Die heutige Veranstaltung in der Max Schilling Halle betrachten wir mit gemischten Gefühlen. Die großartige Teilnahme von Kolleginnen und Kollegen des Konzerns machen Hoffnung, dass wir uns unserem Schicksal nicht einfach hingeben werden. Die Protagonisten und das Schauspiel auf der Bühne, die Wiedersprüche einiger Aussagen und die Vorstellung der Arbeitgeberseite machen den Wahnsinn allerdings aus unserer Sicht sehr deutlich.
Das Ignorieren unserer Gewerkschaft und die zackigen Botschaften einiger Arbeitnehmervertreter waren unpassend. Trotz unseres Aufrufs auf Werbung zu verzichten, der übrigens weder von Betriebsräten noch von der roten Gewerkschaft beantwortet wurde, konnte man sich scheinbar, wenn auch nur versteckt, nicht verkneifen.
Auch die mehrmalige Unterbrechung unseres Sprechers, war ein deutliches Zeichen für das unterschiedliche Demokratieverständnis.
Wie angekündigt haben wir (nun zwar einseitig) auf Werbung verzichtet und einen Eklat bei unserem Redebeitrag bewusst vermieden. Eine offene Konfrontation hätte aus unserer Sicht dem Anlass geschadet.
Die Wortmeldungen der Teilnehmer waren aus unserer Sicht die interessantesten Dinge der Veranstaltung. Sie haben deutlich gemacht wie die Seele der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aussieht und stellten die Widersprüche der Unternehmensstrategien häufig dar. Die Ausführungen der Arbeitgeberseite, als auch die der Arbeitnehmerfunktionäre wirkten synthetisch. Der Eindruck einer Show bleibt.
Aus unserer Sicht hätten die Bemühungen zum Schutz unserer Kolleginnen und Kollegen schon bei den letzten zwei Tarifrunden beginnen müssen. Das hatten wir immer gefordert. Nun gab es schon so viele Opfer und wir drohen immer noch, während uns schon so viele Kolleginnen und Kollegen verlassen mussten.