Die Gute Nachricht - Vattenfall hat seine verfehlte Personalpolitik erkannt.
So dachte man vor einiger Zeit, nach dem die demographischen Entwicklung auch vom Arbeitgeber betrachtet wurde. Hatte man diesen Zustand auch ohne Analyse schon vor Jahren als Arbeitnehmer/-innen erkennen können, hat das Management aus Profitgründen die Augen verschlossen und das Thema platt geredet.
Nun sah es in der letzten Zeit so aus, als würde man dieses Thema ernsthaft zur Chefsache erklären und dem entgegenwirken wollen. Aber falsch gedacht.
Beim Thema Ausbildung hat das Unternehmen wieder zu seiner alten Stärke zurückgefunden und widerspricht sich wie so oft selbst.
Die Ausbildungszahlen sollen laut den aktuell laufenden Tarifverhandlungen erneut abgesenkt werden.
Und nein, es hat nichts mit dem Verkauf der Braunkohlesparte zu tun.
Wir fragen uns nun, wie passt diese Strategie zu den eigenen Aussagen und Erkenntnissen? Bereits bei den letzten Tarifverhandlungen zum Ausbildungstarifvertrag haben sich die Parteien auf eine Reduzierung der Ausbildungszahlen verständigt. Und nun schon wieder?
Auch beim Thema Attraktivität hat man die Ausbildung zurück gebaut, so dass Berufe im Bereich der Informationstechnologie komplett eingestellt worden sind. Und nun sollen auch noch die kaufmännischen Berufe eingespart werden. So katapultiert man sich vom attraktiven Ausbildungsunternehmen mit einem breiten Angebot an Berufen zu einem Kleinkrauter mit wenigen Berufen.
Besonders unter Berücksichtigung der neuen Strategien (Frau Alfont: Vattenfall wird sich perspektivisch zum IT-Unternehmen entwickeln) wirken die Vorstellungen und Handlungen eher Schizophren. Warum wird die Entwicklung von IT-Know-How eingestellt hat, wenn man das Unternehmen doch zukünftig in Richtung IT entwickeln möchte?
Wären Sie jetzt beim Arzt, würden Sie höchstwahrscheinlich eine therapeutische Behandlung vorschlagen bekommen.
In der Summe ist festzustellen, dass das Thema Ausbildung nicht verstanden wird und sinnvolle Dinge wo anders geschehen.
Unser Vorschlag: Wir erachten eine Anzahl von ca. 120 Ausbildungsplätzen pro Jahr in den Bereichen Technisch-Gewerblich, Kaufmännisch und Informationstechnologie für passend. Eine Ausbildung über den eigenen Bedarf sollte aus gesellschaftspolitischen Gründen (insbesondere aufgrund der Situation in Berlin) selbstverständlich sein. Die Übernahme muss im Rahmen einer Tarifregelung zur Sicherung der Demografie und des Know-Hows geregelt werden. Darin müssen die Themen Arbeitsverdichtung, Outsourcing, Geschäftsfelder und betriebsbedingte Kündigungen Berücksichtigung finden.