Der angekündigte Stellenabbau bei Vattenfall, trotz sprudelnder Gewinne, spricht erneut für wenig Fingerspitzengefühl. Vattenfall hatte in den letzten Jahren geringere Gewinne bzw. Verluste erzielt. Die Verluste wurden weitestgehend durch Wertberichtigungen verursacht, die sich aus der Energiewende ergeben haben.
Nicht zu vergessen sind aber auch die Zeiten vor der Energiewende. Hier hatte Vattenfall sehr hohe Gewinne, besonders in Deutschland generiert. Diese wurden durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglicht.
Heute stehen die Mitarbeiter/-innen weiterhin im Fokus der Kostenreduzierungsprogramme und der Trend zu weiteren Ausgliederungen hält ungemindert an. Alle bisherigen Maßnahmen, um diesen jahrelangen Trend zu stoppen, sind in der Summe leider erfolglos geblieben. Infolge von Arbeitsverdichtungen, Stellenstreichungen, Outsourcingsmaßnahmen und Verkäufen sind in Berlin sehr viele Stellen gestrichen worden.
Bereits seit Jahren wäre aus unserer Sicht eine härtere Auseinandersetzung zum Schutz der Arbeitsplätze notwendig gewesen. Unsere modulare Strategie für Tarifverhandlungen soll eine neue Richtung vorgeben und die Arbeitsplätze besser sichern. Ein Umdenken, aber auch eine neue Kultur ist im Kampf um die Arbeitsplätze der Vattenfallbeschäftigten dringend notwendig.
Aus diesem Grunde muss die Solidarität der Mitarbeiter/innen und das Verständnis hinsichtlich tariflicher Auseinandersetzungen gestärkt werden. Dies sollte der erste Schritt zur Vorbereitung sein. Ohne Veränderung auf der eigenen Seite wird es nicht gehen.